Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Der Countdown läuft

Die Situation spitzt sich zu. Möglicherweise habe ich euch noch nicht erzählt, dass mich seit ein paar Monaten ein eingeklemmter Nerv nervt. Morgens, wenn ich aufstehe, weiß ich nicht wie ich mich aus dem Bett pellen muss. Schlafen kann ich nur in einer einzigen Position. Und zwar so, dass mein linkes Bein, das mit den Ameisen, entlastet wird. Das erlaubt mir zumindest einzuschlafen. Wenn ich durch irgendwas oder irgendwen (kann momentan nur meine Frau sein) geweckt werde, dann ist Essig mit weiterschlafen.

Ein ungünstiger Zeitpunkt. Vor so einem Projekt. Es galt ja nun jeden Tag, räumen, rücken, schleppen. Treppauf, treppab. Der normale Tagesablauf, morgens, mittags, abends mit den Hunden raus kam dann noch dazu. Wie Rumpelstilzchen durch den Wald laufen. Sich nichts anmerken lassen, obwohl es in der linken Arschbacke zwickte und die Ameisen im linken Bein fortlaufend Party feierten.

Es ist aber nicht so, dass ich dagegen nichts tun wollte, oder getan hätte. Ich ging zu meinem Hausarzt, einem sehr guter Freund, der mir sagte, dass er das nicht heilen könne. Er könnte mir Spritzen geben um den Schmerz zu betäuben. Davon habe ich tatsächlich vor meinem letzten und wichtigen Ligaspiel Gebrauch gemacht. André jagte mir so ein Ding in den Hintern und ich war tatsächlich bis pünktlich nach den Spielen schmerzfrei. Und dann waren sie wieder da. Ich bekam eine Verordnung für meine Physiotherapeutin Natalie. Zu ihr hatte ich wirklich sehr viel Vertrauen, Sie hat mir schon mehrere Mal in den letzten 6 Jahren den einen oder anderen Wirbel wieder eingerenkt. Aber dieses Mal wollte es ihr, aber auch einem ihrer Mitarbeiter (ein Baum von einem Kerl) nicht gelingen.

So etwas hatte ich vor über dreißig Jahren schon einmal. Als ich derzeit sichtlich schmerzverzerrt vor unserem Grenzamt auf der Straße saß, sprach mich ein Reisender auf mein Wohlbefinden an und bat mich nach Dienstschluss in seine Praxis (im Grenzort Kranenburg) zu kommen. Ich hatte damals schon etliche Spritzen erhalten, bekam Verordnungen für Stangerbäder (die mit dem Strom im Wasser) und Fangopackungen. Bei einem Chinesen ließ ich mir in sechs Sitzungen etliche Nadeln in alle erdenklichen Körperteile piksen. Nichts von dem hatte geholfen. Warum sollte ich nicht auch einmal den Herman (Küsters) dran lassen? Ich fuhr also nach dem Dienst zu ihm, zog mich aus. Er beobachtete und tastete meinen Körper und bat mich mich auf den Behandlungstisch zu legen. Dann verkeilte er sich in mich, verwickelte mich in ein Gespräch und Knacks …. keine drei Minuten später war der Schmerz, den ich eineinhalb Jahre ertragen hatte, weg.

Nach meinem Besuch bei Natalie, habe ich noch zwei weitere Versuche gestartet ohne dass sich an der Situation etwas geändert hätte. Zähne zusammenbeissen und weitermachen. Irgendwann wird es ein Ende geben. Irgendwie freute ich mich deswegen auf den 28.09.22, wenn ich mit Roland den LKW holen würde und er im Laufe des Tages beladen und startbereit auf unsere Abfahrt warten würde.

Zur verabredeten Zeit war Roland morgens bei mir und wir fuhren nach Krefeld um den LKW abzuholen.