Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Gastfreundliche Bretagne

Es ist unglaublich, wie zuvorkommend freundlich die Bretonen sind. Ein tolles Völkchen.

Unser erster Termin an diesem Tag fand in Ploudouallec statt. Ein ebenso großes Haus wie das von unserem Juwelier tags zuvor. Das Grundstück aber auch unter 7.000 qm und leider absolut beschissen gelegen. Das sieht man auf den Fotos ja meistens nicht und die Immobilienmakler geben nie die Adressen preis, dass man über das Internet z.B. Google Earth den Standort anschauen könnte um dann spontane zu entscheiden, ob es das Haus in unsere Hitparade schafft!

Dieses Haus schaffte es nicht. Vor dem Haus eine Autowerkstatt. Wer Autowerkstätten hier kennt, weiß, wie es in deren Umfeld aussieht. Wir hätten eigentlich sofort abbrechen können, hatten aber einen weiten Weg gehabt und Gwennaëlle, unsere zuständige Maklerin wohnte auch nicht um die Ecke.

Also gingen wir schnell einmal durch und erkannten dabei bereits viele anfallende Arbeiten. Das Wohnzimmer mit dem vorgelagerten Wintergarten war auch hier angenehm groß, aber die Fliesen so stümperhaft verlegt, dass sie einmal quer durchs Zimmer gebrochen waren. Sowohl Marie-Annick, die heute mit von der Partei war, als auch Martine bezifferten die zu erledigenden Arbeiten auf mindesten 50.000€, was die Anschaffung dieses Hauses auf über 300.000€ treiben würde!

Ich bedankte mich bei Gwennaëlle für ihre Mühen und wir zogen ab.

Das Bier hier in Frankreich wird in kleinen Dosen (Flaschen) 0,25 l verkauft. Ich trinke gerade ein Grimbergen Triple. Das hat einige Umdrehungen. Hoffentlich schaffe ich es, diesen Bericht einigermaßen fehlerfrei zu Ende zu bringen.

Ein paar hundert Meter von dem Objekt war ein uriges Café, also eigentlich ein Café, ein Tabac, eine Post, eine Bäckerei und ein Verkaufsposten von regional gefertigten Lebensmitteln, bei dem wir nun eine Rast einlegten. Bei zwei Kakao und zwei Porto ließen wir die gerade erlebte Besichtigung noch einmal Revue passieren.

Ich persönlich fasste nach dieser Besichtigung einen Entschluss. Ich würde alle Besichtigungen der Häuser mit weniger Grundfläche, höheren Preisen als 250.000 € und erkennbar unattraktiverem Aussehen sofort stornieren, erzählte den anderen aber nichts von meinem Vorhaben. Für mich war die Sache rund.

Weil wir gerade in der Gegend waren (Das Haus in Plusquellec war lediglich 40 km entfernt), bat Maelle darum noch einmal zu dem zweiten besichtigten Haus zu fahren, dass wir am Tag zuvor ja nur in Eile ansehen konnten.

Ich rief also Anne Moss an, die hörbar überrascht aber trotzdem sehr kooperativ war. Sie ihrerseits rief sofort die Eigentümer an und avisierte unseren Besuch. Wir würden auch nur außen schauen wollen hatten wir beschlossen. So fuhren ein weiteres mal nach Callac. Und wieder kehrten wir auf einen Happen bei Héléna und Peijo

Die konnten sich das Lachen nicht verkneifen als sie hörten, dass wir keine Zeit hätten. Das war ja am Vortag genauso!

Und weil die Zeit für das Menu nicht reichte, sagte Peijo, dass Héléna uns etwas Andalusisches zaubern würde!

Während wir aßen, boten uns unsere neuen Freunde auch eines ihrer Häuser zum Kaffee an. Es lag auf einer Anhöhe über Callac, nicht weirt vom Hotel / Restaurant, verfügte über mehr als 30.000 qm Land und zwei Esel. Die Esel würden wir dann dazu bekommen
😇. Der Preis, den sie dafür aufriefen, war aber absolut unakzeptabel und das Haus eine Art … katalanische Finka! Wir wollten aber ein französisches Haus.

Nach unserem kurzen Besuch der Auberge Basque fuhren wir erneut zu dem Haus in Plusquellec. Obwohl Das Haus zu Plusquellec gehört, ist es viel näher zu Callac als zu Plusquellec gelegen. Es folgte also eine weitere kurze Besichtigung.

Während ich von der riesigen Halle für die Belassene und die Autos begeistert war und überlegte, wer mir denn die errassen und eine Serpentine anlegen könnte, lustwandelten die Frauen durch die Treibhäuser und den Gemüsegarten!

Die begrenzte Zeit ließ keine intensive Vermessung und Planung zu. Wir mussten weiter nach Mur de Bretagne, unserem nächsten Termin. Nach den Aortosd zu urteilen ein weiteres interessantes Objekt. Die Eigentümerin würde ab 16:30 h zuhause sein. Wir waren fast auf die Sekunde pünktlich und sahen uns auch in diesem Fall eines auf den ersten Blick attraktiven Hauses gegenüber. 259.000 € waren die Vorstellung der Verkäuferin, eine überaus attraktive Frau zwischen 65 und 70 Jahren. Weniger attraktiv waren die Lage des Hauses, das Grundstück und das Interieur. Überschlagen müssten dort zusätzlich noch einmal zwischen 60.000 und 100.000 € in die Hand genommen werden. Außerdem lag das Grundstück an der Ortsgrenze und bot wenig Möglichkeiten es einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Renovierung in großem Stil oder gar Umbau waren in dieser Hinsicht Killerargumente. Ich habe überhaupt keinen Bock in meinem Alter in einer Baustelle zu wohnen. Ich würde bestenfalls Tapezieren oder Anstreichen akzeptieren.

Wir fuhren heim. Unverrichteter Dinge, ohne ein Erfolgserlebnis. An der grundsätzlichen Situation der Platzierungen hatte sich nichts geändert.

Zwei Häuser qualifiziert, einige weitere noch zu besichtigen. Eines in Guemene Penfao und eines im Weingebiet zwischen Nantes und Cholet (an der Loire)! Objekte die von Marie-Annick und Martine gefunden worden waren.

Meine Entscheidung stand fest. Was würden die Anderen sagen?