Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Homeoffice auf dem Campingplatz

Morgens um 06:30 h klingelten unsere beiden vierbeinigen Wecker. Einmal kläffen heißt….. Wachwerden! Zweimal kläffen heißt …. Macht hinten, wir sind fertig. Dauerhaftes Kläffen mit jaulendem Unterton heißt …. Wenn ihr nun nicht in die Pötte kommt, dann kacken wir euch in die Bécassine. Soweit wollen wir es aber gar nicht kommen lassen. Wir stehen auf, ziehen uns brav an, während Layla uns die Füße ableckt und Bill zwischen unseren Beinen hier und her läuft. Weil wir ja nicht alleine auf dem Campingplatz sind und nicht möchten, dass alle anderen Urlauber vor ihren Zelten und Wohnwagen Spalier stehen und uns ausbuhen weil wir zu nachtschlafender Zeit mit unseren Hunden den Campingplatz verlassen, machen wir flott.

Glücklicherweise kacken Schäferhunde ja nicht in ihren eigenen Bereich, also haben sie es eilig vom Platz und in den Wald zu kommen um sich dort, ganz verschämt, in irgendeinem Gebüsch zu buckeln und zu lösen.

Wenn wir dann nach einer guten halben bis dreiviertel Stunde wieder zurück waren, hatte Jean-Marie seine Rezeption auch schon geöffnet und die ganzen Bestellungen der Campinggäste von frischem Baguette, leckeren Croissants und schokoladigem Pain au Chocolat duftend auf der Theke liegen. Ein Service, den auch wir gerne in Anspruch genommen haben und es nun genossen in unserer Bécassine, den nach Oma's Art aufgebrühten Kaffee zu schlürfen.

Neben meinem Kaffee lag auch immer mein iPhone und ungeduldig wie wir waren, schaute ich regelmäßig, ob sich Änn schon gemeldet hatte. Bislang war Änn ja nicht gerade die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit in Person. Plötzlich aber, lief sie zu Hochform auf, denn noch während des Frühstückes (ich frühstücke sehr gerne… sehr lange) kam dann eine Mail von ihr. Im Anhang … ein Formular. Eine Kaufabsichtserklärung. Darin war formuliert, dass wir als Käufer den geforderten Preis akzeptieren würden und mit der Unterschrift unsere Kaufabsicht erklären würden. Das entsprechende Gegenstück, mit der Absichtserklärung, uns das Objekt verkaufen zu wollen erhielt das englische Verkäuferehepaar zur Unterschrift.

Dieses Dokument musste ich nun ausdrucken, wir mussten es beide unterzeichnen, dann scannen und an Änn zurück senden.

Mein Drucker war natürlich zuhause in Wachtendonk. Also musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich lief zu Jean-Marie, der immer noch in seinem Büro saß und fragte ihn, ob er drucken und scannen könne. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als er es bejahte. Ich leitete die Mail an ihn weiter, er druckte das Formular aus, wir unterschrieben es und keine 30 Minuten später war es schon auf dem Weg zu Änn. Diese Spontanität und Schnelligkeit beeindruckte Änn. Das gab es sicher in Großbritannien nicht. Und in Frankreich …. sowieso nicht.

Obwohl dieses Prozedere nicht als amtlich zu betrachten ist, waren wir doch schon ein wenig beruhigt unseren Teil erledigt zu haben. Nun warteten wir auf die unterschriebene Erklärung von Sandra und Bernard.

Wir waren glücklich. Zur Feier des Tages luden wir unsere Freunde Marie-Annick und Bernard, Martine und Pierre sowie auch Sophie und Christophe mit ihrem Sohn Timothé zum Essen ins Paillote ein. Das war dieses Zeltrestaurant am Strand der Oust, neben dem Campingplatz.