Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Saftige Wiesen

Das Klima in der Bretagne kannte ich ja bisher nur aus den Erfahrungen während meiner früheren Aufenthalte hier, aber auch, weil ich auf meinem iPhone eine Wetter App installiert habe. Darin habe ich einige Referenzorte eingegeben. Orte, die mir in irgendeiner Weise besonders lieb sind und Orte, an denen ich möglicherweise einen Urlaub verbringen möchte. Da gibt es unter anderem einen Ort in Thüringen, zwei an der niederländischen Küste, einen im Pitztal und einen Ort in der Bretagne. Und immer wenn ich diese App öffne schaue ich mir die aktuellen Wetterlagen fast aller Orte an.

Auf diese Weise hatte ich die Bretagne eigentlich seit dem ich mein iPhone besitze auch immer im Blick. Meine Erfahrung zeigte, dass es grundsätzlich im Winter nicht so stren kalt und im Sommer nicht so wahnsinnig heiß ist. Verhältnisse, die mir durchaus zusagen. Im Winter halten sich die Heizkosten in überschaubaren Grenzen und im Sommer brauche ich mich nicht wegen zu großer Hitze irgendwo verkriechen. Allerdings kenne ich auch den bretonischen Namen der Bretagne: "Breizh". Und Breizh wird abgekürzt Bzh geschrieben. Und damit kommen wir zum Kern dieser Berichterstattung. Die Bretonen haben nämlich eine gesunde Portion Selbstironie und haben dieser Abkrürzung (abbreviation) eine eigene Bedeutung zugeschrieben. Bzh = Bretagne Zone humide (Bretagne Feuchtgebiet).

Heute am 03.11.22 wurde uns das zum ersten mal so richtig deutlich vor Augen geführt. Seitdem wir im Oktober hier angekommen waren, hatten wir überwiegend gutes und vornehmlich trockenes Wetter. Heute aber öffnete der Himmel alle Schleusen und ergoß innerhalb von vier Stunden alles Wasser, was wir in den letzten Wochen hier in Frankreich nicht gesehen hatten. Und dann war alles wieder vorüber. Die Bretagne ist ja prinzipiell eine Landzunge zwischen dem Kanal im Norden und dem Antlantik im Süden. Die Nähe zu den Meeren bringt immer auch eine Portion Wind mit sich. So werden die Wolken immer recht schnell wieder weggepustet. Regnet es hier, dann ist es auch immer schnell wieder vorüber. Und das Seeklima sorgt dafür, dass es hier nie zu kalt ist.

Und die Auswirkungen dieses milden Klimas sieht man in den satten grünen Wiesen und dem gesunden Baumbestand. Hier ist immer etwas grün. Das ganze Jahr über. Und grün wirkt auf mich beruhigend.