Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Der Anfang der dritten Phase

Schon lange beseelte uns der Wunsch, uns ein Haus mit möglichst großem Grundstück zu kaufen. Es sollte uns und unserem Hund (mittlerweile unseren Hunden) ein wohliges Zuhause sein. Am liebsten ein alter Bauernhof mit Stall und Länderei. Wir suchten zunächst in näherer Umgebung, weil uns doch sehr viele Gedankengänge beeinflussten. Da war die Mutter, die im ortsansässigen Seniorenheim untergebracht ist und in diesem Jahr 88 Jahre alt werden würde. Sie ist schon ein wenig tüddelig und erkennt nicht mehr alle ihrer Besucher. Sie wird auch uns bald nicht mehr wieder erkennen. Da sind aber auch die erwachsenen Kinder und mittlerweile zahlreichen Enkelkinder, die man, wenn man zu weit weg gehen würde, nicht so oft und regelmäßig sehen würde. Und nicht zu vergessen die übrigen Familienangehörigen, Freunde, Bekannten aus der Nachbarschaft, aus den Vereinen und aus seinem persönlichen Bekanntenkreis. All das würde man hinterlassen.

Wir suchten also zunächst in Deutschland, beginnend im Emsland und endend in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Trotz der damalig niedrigen Zinspolitik, waren die sich anbietenden Immobilien entweder zu teuer oder aber erschwinglich, dafür aber schwer renovierungsbedürftig. Wir durchforsteten also das Internet weiter und schauten nun in Litauen, Polen und Tschechien. Außer Litauen haben wir die anderen beiden Länder schon besucht gehabt und wissen, dass die Landschaft dort sehr schön und die Menschen liebenswert sind. Litauen bot die attraktivsten Immobilien. Sehr rustikal - aus Holz - und sehr feudal ausgestattet. Die meisten Häuser hatten nicht nur ein großes Anwesen sondern auch noch zusätzliche Nebengebäude wie Garagen, Ställe, Saunen und sogar Gästehäuser. Nach eingehenden Überlegungen war es dann aber die Sprachbarriere, die uns davon abhielt unsere Suche dort, sowie auch in Polen, Tschechien und Ungarn zu vertiefen.

Unsere letzten vier Urlaube hatten wir mit unserem Caravan, unserer Comtesse, die wir liebevoll „Becassine“ getauft haben, in den Niederlanden verbracht. Die Niederlande, mit ihrer ähnlichen Kultur und der verwandten Sprache, stellten eine seriöse Option dar. Allerdings ist der Wohnraummangel in den Niederlanden so groß, dass die Preise dort in den letzten Jahren in einer scheinbar unendlichen Spirale in die Höhe schnellten. Für das, was wir uns so vorstellten, müsste man in den Niederlanden locker das vier- oder fünffache von dem, was man in D zahlen müsste, berappen.

Österreich und die Schweiz sind ähnlich aufgestellt und für unsere Verhältnisse unerschwinglich teuer. Wir lieben die Berge, aber nicht um jeden Preis.

Nun waren noch Spanien, Portugal und Frankreich auf unserer Liste der möglichen Destinationen. Die Internetrecherche in Portugal und Spanien ergab verschiedene Immobilien mit außerordentlich großen Ländereien auf denen aber stark restaurierungsbedürftige Gebäude standen. Um das auf den gewünschten Standard zu bringen, bedurfte es nicht nur einer stattlichen zusätzlichen Investition, sondern auch noch einer vermutlich langen und kostspieligen Bauphase. das wollten wir aber gar nicht.

Nun konzentrierte sich unsere Suche auf unser Nachbarland Frankreich. Dort gibt es eine vergleichbare europäische Kultur, wir beherrschen mehr (ich) und weniger (meine Gattin) die französische Sprache, und das Land, die Einwohner, Essen und Trinken sowie das „savoir vivre“ sagen uns zu.

Wir haben mittlerweile mehr als fünf Monate alle Immobilienseiten durchforstet und bis nun, dem Tag unserer Abreise nach Frankreich, zehn Immobilien ausgewählt und mit den entsprechenden Maklern Besichtigungstermine vereinbart. Für jeden Tag unseres zehntägigen Aufenthaltes war ein Termin vorgesehen. An manchen Tagen sogar zwei, die aber letztendlich nicht alle realisiert werden konnten.

Unsere Becassine war startklar, wir auch! Im letzten Moment, quasi wenige Stunden vor unserer Abfahrt, rief uns dann ein Makler an und bot an, seinen Besichtigungstermin auf den 04.06.22 um 14:00 h vorziehen zu wollen, wenn es uns recht wäre. Prinzipiell hatten wir gar nichts dagegen einzuwenden, außer dass uns diese terminliche Veränderung nun in Zeitdruck bringen würde. Nun mussten wir nachts fahren, auf irgendeinem Rastplatz eine Schlafpause in der Becassine einlegen, morgens früh die Becassine auf dem vorab gebuchten Campingplatz https://www.campingileauxpies.com/ aufbauen und dann zum ersten Termin eilen.

Eine echte Herausforderung.