Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Auberge Basque

Am Mittag waren wir bei unserer Freundin in der Auberge Basque, einem Hotel Restaurant. Nach dem Essen unterhielten wir uns noch eine Weile mit Helena. Bei dieser Gelegenheit eröffnete sie uns, dass sie und ihr Mann wegen der schweren Erkrankung ihres Mannes und auch wegen ihres Alters, das nun zum Ruhestand berechtigen würde, beschlossen haben den Betrieb zu verkaufen und wieder in den Süden zurückziehen wollten.

Wie gewonnen - so zerronnen sagt man. Und das gilt wohl auch für neu geschlossene Freundschaften und Lieblings-Restaurants. Und nun mache ich mal ein wenig Werbung für Helena, denn ich denke, dass das Lokal Potential hat und nicht verloren gehen sollte.

Direkt gegenüber vom Bahnhof befindet sich die Auberge Basque, ein einfaches und preiswertes Hotel und gleichzeitig ein hervorragendes baskisches Restaurant. Vor dem Gebäude stehen Pergola mit kleinen Bistrotischen für bis zu 4 Personen.

https://www.aubergebasque-callac.com

Schon beim Betreten des Lokales empfindet man eine vereinnahmende Gemütlichkeit. Das Lokal ist in mehrere Zonen aufgeteilt. Zur Linken des Einganges haben Helena und Pejo (ihr Mann) einen Verkaufsbereich für baskische Produkte installiert. Verschiedene Käsesorten und Würste, deren Farben und Düfte bereits ihre Herkunft erahnen lassen breiten sich vor den Augen des Besuchers aus. Rechts betritt man einen Raum, der ca. 50 Personen Sitzmöglichkeit zum Speisen bietet. Auch hier dominiert die baskische Herkunft unserer beide Freunde. Wie in französischen Restaurants üblich, wartet man im Eingangsbereich, bis ein Mitarbeiter den Gästen einen Platz zuweist. Läuft man von diesem Eingangsbereich geradeaus, gelangt man sowohl zu den Toiletten als auch zum Saal.

Der Saal bietet reichlich Platz für sicher 150 Personen. Er hat zwei weitere Ein- bzw. Ausgänge die zum Innenhof weisen. An den Saal anschliessend befindet sich ein weiterer Toilettentrakt. In diesem Saal befindet sich eine Theke und entgegengesetzt eine Nische in der eine Musikanlage installiert ist. Helena ist nämlich eine leidenschaftliche Sängerin, die in ihrer Heimat eine recht große Bekanntheit genoss.

Verlässt man den Hof seitlich, gelangt man zu einer großzügigen Terrasse (einem Biergarten), auf der im Sommer eine riesige Paella Pfanne die Neugierde aller Gäste erregt und nicht nur den anwesenden Gästen sondern auch der Laufkundschaft ein geschmackvolles Mahl verspricht. Hinter dieser Terrasse gibt es eine große Halle, die vermutlich irgendwann einmal wunderschön gewesen sein muss und damals mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch zu allen Seiten offen war. Frankreichurlauber kennen diese Gebäude aus liebevoll verzierten Stahlpfeilern. Man findet sie gelegentlich noch inmitten der Orte, teils auf den Märkten und wenn sie sogar ganz groß sind, dann beherbergen sie sogar einen Markt. In Bayern und in Berlin waren es im 19. Jahrhundert nicht selten auch die idealen Orte für traditionelle Musikveranstaltungen und Tanzveranstaltungen. Leider dient dieses ureigentlich sehr attraktive Gebäude heute nur noch als Unterstellplatz für alte Möbel und Krimskrams.

Die 6 Zimmer im Hotel sind alle sauber aber spartanisch eingerichtet. Reisende, die nicht unbedingt Luxus erwarten und auch lieber weniger bezahlen möchten, sind hier bestens aufgehoben.

Das Appartement wird gegenwärtig von den Eigentümern und Betreibern selbst bewohnt.

Auch wenn Helena, die momentan fast alles alleine schaukeln muss, ihre Öffnungszeiten auf ein Mindestmaß reduziert hat, kann sie sich über einen ausreichenden Zulauf nicht beklagen. Franzosen ist der Mittag und auch das Mittagsmahl heilig. Um 12:00 h schliessen alle Geschäfte, pausieren alle Handwerker bis 14:00 h. Dann geht es weiter. In der Zwischenzeit scheinen sich alle in den umliegenden Restaurants zu treffen und zu Mittag zu essen. Parkplätze sind dann, rund um die Restaurants, Mangelware. In den meisten Restaurants muss man sogar vorbestellen.

Ich wünsche mir, dass Helena ihr Lokal noch so lange betreibt bis ich möglichst viele unserer Besucher ihre baskische Küche habe geniessen lassen.